Was ist ein Schimmelpilz?
Sie gehören zu den Mikroorganismen und genauer betrachtet zu den Pilzen. Diese sind in der Biologie schwierig einzuteilen, weil sie weder Tiere noch Pflanzen sind.
Von den Tausenden Schimmelpilzarten kommen in Innenräumen ungefähr hundert Arten vor. Die Eigenschaften dieser Schimmelpilze sind recht unterschiedlich. Sie weisen verschiedene Formen, Grössen, Farben und auch Wachstumsgeschwindigkeiten auf. Auch hinsichtlich der Lebensbedingungen (Temperatur, Feuchte), der physiologischen Fähigkeiten (z.B. Stoffwechsel) und ihrer Wirkung auf die Gesundheit unterscheiden sie sich.
Welche Ursachen gibt es?
Schäden durch Schimmelpilze gehören seit einigen Jahren zu den häufigsten Innenraumschadensfällen.
Entscheidend für das Keimen und das Wachstum von Mikroorganismen ist die Verfügbarkeit von Wasser. Es ist wichtig zu wissen, dass Schimmelpilze Wasser aus der Luft bzw. aus Wasserdampf und auch aus dem Substrat aufnehmen können. Das wirkt sich auf die klimatischen Randbedingungen, bei denen mit Schimmelpilzwachstum gerechnet werden muss, aus.
Pilze bilden sich aus Sporen. In diesem Stadium kann die Feuchtigkeit nur der Luft entnommen werden. Erst wenn sich ein Myzel gebildet hat, kann Feuchtigkeit auch aus dem Untergrund, beispielsweise einer Wand, entnommen werden.
Für die Bildung von Schimmelpilz- oder anderen Feuchtigkeitsschäden können diese Entwicklungen ursächlich sein:
- Einbau von neuen Fenstern ohne gleichzeitige Wärmedämmung der ganzen Gebäudehülle
- Falsch verstandenes Energiesparen, wenn z.B. nur bei Anwesenheit geheizt wird
- Verschwinden der Kenntnisse zur sachgerechten Nutzung der Wohnung: Heiz- und Lüftungsverhalten, Wohnungsmöblierung, etc.
- starke Feuchtigkeitsbelastung der Innenräume durch ein geändertes Nutzungsverhalten der Bewohner oder aktuelle Architekturtrends wie kombinierte Schlaf- und Badezimmer.
Was kann man dagegen tun?
Welchen Beitrag kann man als Bewohner leisten? Zentral ist dabei das Verständnis über das „optimale“ Lüften.
Es ist nicht korrekt, dass man beim Lüften in der kalten Jahreszeit feuchte Luft herein lässt. Nein, im Gegenteil, man führt beim Lüften die Raumluftfeuchte nach aussen ab.
Wohnräume soll man 3 bis 4 mal am täglich für je rund 5 Minuten lüften. Dazu sollen die Fenster ganz geöffnet werden und am besten klappt’s per Querlüftung, also per Durchzug. Während der Heizperiode sollen Fenster nicht dauernd gekippt sein, weil die naheliegenden Wände und Decken auskühlen und sich dort dann Kondensat bilden kann, das weiter zu Schimmel führen kann. Ausserdem geht viel Heizenergie verloren.
Die folgende Tabelle zeigt die relative Luftfeuchtigkeit, die abhängig von der Aussentemperatur nicht überschritten werden sollte:
Aussentemperatur |
Rel. Luftfeuchte innen bei 20 Grad |
-10 Grad |
ca. 38% |
-5 Grad |
ca. 42% |
0 Grad |
ca. 46% |
+5 Grad |
ca. 55% |
+10 Grad |
ca. 60% |
Sanierung von Schimmelpilzbefall
Grundsätzlich muss die bauphysikalische Seite des Schimmelpilzproblems betrachtet werden und mögliche Mängel am Gebäude beseitigt werden.
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