App für IOs und Android
Die Bosch Thermal App gibt es als iOS Version im App Store und als Android Version im Google Play Store. Bosch gibt an, dass Tablets und Smartphones ab iOS 11 bzw. Android 6 unterstützt werden, wenn sie Bluetooth- und WLAN-fähig sind.
Meine Tests habe ich mit der Android Version der App in Version 1.1.1 gemacht. Einmal handelt es sich um ein Samsung S10 Smartphone und ausserdem habe ich Tests mit einem Samsung Galaxy Tab A SM-T510 gemacht.
Schon bei der Installation der App fällt im Google Play Store auf, dass es viele negative Bewertungen der Thermal App gibt. Schaut man sich diese genauer an, deutet vieles darauf hin, dass Tablets bislang nicht unterstützt werden.
In den nächsten Abschnitten ist beschrieben, wie die Thermal App funktionieren sollte. Damit ist also noch nicht gesagt, dass dies alles auch tatsächlich bei meinem Test funktioniert hat.
Funktionen der Bosch Thermal App
Die Wärmebildkameras und der Thermodetektor GIS 1000 C können Bilder speichern, die über die Thermal App auf ein mobiles Gerät übertragen werden können und zum Beispiel von diesem noch vom Messort aus geteilt oder verschickt werden können.
Die Verbindung zwischen der GTC Wärmebildkamera und dem Smartphone oder Tablet wird per WLAN auf beiden Geräten hergestellt. In den Geräteeinstellungen der Bosch GTC Professional Kamera wird die WLAN-Funktion aktiviert. Dann wird unten im Gerätedisplay der Verbindungsschlüssel angezeigt. Nun noch WLAN im Smartphone oder Tablet aktivieren, und die Wärmebild-Funktion in der Bosch Thermal App öffnen. Mit dem Antippen des Plus-Symbols wird die Verbindung zwischen beiden Geräten erstellt. Nun heisst es den Anweisungen in der App zu folgen und den angezeigten Schlüssel in den WLAN-Einstellungen deines Smartphones oder Tablets eingeben. Danach sind das Smartphone oder Tablet mit der Wärmebildkamera verbunden.
Wie funktioniert die Verbindung zum Infrarot Thermometer GIS 1000 C Professional? Diese Verbindung nutzt Bluetooth®, das bei der GIS und dem Smartphone oder Tablet aktiviert sein müssen. Natürlich müssen sich die Geräte in Reichweite befinden, die via Bluetooth geringer ist als bei WLAN ist. Dann heisst es in der App unter der Funktion „Spot Messungen“ auf das Bluetooth®-Symbol zu tippen. Dann sollte dein Gerät auf dem Display erscheinen. Für die erste Verbindung muss nun im Bluetooth®-Menü auf „Verbinden“ getippt werden. Die Verbindung zwischen GIS und Smartphone oder Tablet muss immer über die App hergestellt werden; sie darf nicht über das Einstellungsmenü deines Smartphones oder Tablets hergestellt werden.
Wenn diese Verbindungen einmal eingerichtet sind, sollten sich die Geräte künftig automatisch verbinden, wenn Bluetooth bzw. WLAN auf den Geräten aktiviert wird, sie sich in Reichweite befinden und wenn das Smartphone oder Tablet mit keinem anderen WLAN verbunden ist.
Die vorausgegangene App von Bosch hiess Measuring Master. Wer Projekte auf dieser App angelegt hat, möchte diese vielleicht auf die Bosch Thermal App übernehmen. Dafür bietet Bosch aber keine Lösung an. Wer die Bosch Thermal App einsetzen will, beginnt also immer von vorne oder wieder von Null aus.
Der Austausch von Daten zwischen mehreren Geräten, auf denen die Bosch Thermal App installiert ist, ist nicht möglich.
Derzeit ist die Version 1.1.1 der App aktuell und Bosch stellt für das Jahr 2022 eine für Tablets optimierte Version in Aussicht. Damit stellt sich die Frage, ob die Daten sicher sind, wenn ein Update der App erfolgt. Bei dieser Aktualisierung bleiben die Daten bestehen. Bosch empfiehlt aber vor der Aktualisierung Sicherungen zu erstellen, in dem die Daten geteilt werden und im PDF- oder JPG-Format an E-Mails gehängt werden.
Die Export-Funktion kann Bilder und Daten als JPEG oder PDF-Format speichern, senden und teilen. Dazu öffnet man das Projekt und tippt auf das Export-Symbol in der Ecke rechts oben. Ausserdem kann ein Projekt auch aus der Projektübersicht geteilt werden.
Was hat denn nun im Test tatsächlich funktioniert?
Vermutlich ist es klarer und einfacher zu schreiben, was (noch) nicht geht:
- Der Betrieb der Android-App klappt nur auf Smartphones. Auf dem Galaxy Tablet konnte die App eingerichtet werden; jedoch stürzt die App schon beim Anlegen eines Projektes ab.
- Das Verbinden per Bluetooth mit den Geräten geht nur mit der GTC Wärmebildkamera. Mit dem GIS 1000 C konnte keine Verbindung hergestellt werden. Das soll erst nach einem zukünftigen Update der App funktionieren.
Um ein Wärmebild von der Kamera an die App zu übergeben, wird der gesamte Bestand an Wärmebildern von der Kamera über die WLAN-Schnittstelle an die App übergeben. Das ist zwar recht schnell, dauert aber bei grösseren Datenbeständen auf der Kamera halt doch eine Weile. Wenn jemand den recht grossen Speicher der Kamera ausnutzt, dann braucht man für die Übertragung umso länger. Falls dies dazu führt, dass man auf der Kamera Wärmebilder zu früh löscht, bevor diese auf einem Rechner im Büro gesichert werden, ist das kontraproduktiv.
Die App übernimmt die Fotos von der GTC Wärmebildkamera in der Farbkombination, wie sie bei der Aufnahme eingestellt war. Hier kann die App keine Anpassungen vornehmen, wie das beim Windows Programm GTC Transfer möglich ist.
Was leistet die App? Wofür nutzen wir sie?
Bosch Thermal ist gut für eine rasche und einfache Dokumentation von Situationen vor Ort. Es lassen sich rasch die wichtigsten Wärmebilder zusammenstellen, die jeweils mit dem konventionellen Foto zusammen dargestellt werden. Es gibt die Möglichkeit Texte oder weitere Fotos einzufügen. Daneben wird die Dokumentation bereits einem Kunden und/oder einer Adresse zugewiesen. Die Daten können in einem PDF exportiert werden, das alle Angaben enthält und einfach vom Smartphone aus weiterversandt werden kann. So ist die Dokumentation vor mir zurück im Büro und wird vielleicht schon von einem Kollegen weiterbearbeitet.
Es wäre wünschenswert, dass Bosch mit einem Update die Einschränkungen der bisherigen Version aufhebt. Dass bislang bei Android-Tablets häufig oder vielleicht sogar immer Fehler auftreten, hätte schon bei der ersten Version der App funktionieren sollen. Das Gleiche gilt dafür, dass das Infrarotthermometer GIS 1000 C (noch) nicht unterstützt wird.
Entscheidende Vorteile gegenüber der früheren App «Bosch Measuring Master» können durch diese Mängel kaum gefunden werden. Die Thermal App bringt aber die wichtigen Funktionen von Infrarotthermometer und Wärmebildkamera in einem Dokumentationstool zusammen. Bei der Vorgänger-App waren auch noch Distanzen, die mit Laserentfernungsmessern gemessen wurden, integriert. Vermutlich hat kaum ein Kunde die Measuring Master App zusammen mit allen Messgeräten genutzt.
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