Wie der Thermodetektor hilft, Energie zu sparen sowie Schimmel und Wärmebrücken zu vermeiden
Wärmebrücken in der Dämmung sowie Schimmelgefahr in Räumen mit dem Thermodetektor erkennen
Energiesparen ist ein aktuelles Thema. Der Atomausstieg von Deutschland ist besiegelt und das Verbrennen von fossilen Energieträgern setzt grosse Mengen an CO2 frei, welches das Klima negativ beeinflusst.
Grosses Potential für Energieeinsparungen bietet die Verbesserung der Wärmedämmung von Gebäuden. Die Wärmeisolierung ist eine langfristige Investition, die über viele Jahre zu bedeutenden Einspareffekten führen kann. Das grösste Potential bieten hier nicht Neubauten, sondern die Sanierung von bestehenden Immobilien. Doch wie findet man die Schwachstellen von Gebäuden, die man zuerst sanieren sollte? Hierzu gibt es dank der modernen Technik interessante Lösungsansätze.
Bevor weitere Informationen folgen, muss die Definition des Thermodetektors geklärt sein:
Was ist ein Thermodetektor?
Ein Thermodetektor ein Messgerät, dass Temperaturen und/oder Luftfeuchtigkeit und Lufttemperaturen misst. Die Werte werden zueinander in Relation gesetzt und Kennwerte berechnet, die z.B. über die von Schimmelbildung Auskunft geben.
Raumklima beeinflusst das Wohlgefühl
Das Raumklima wird durch Wärmebrücken bzw. Kältebrücken beeinträchtigt. Die beschleunigte Luftumwälzung zwischen Heizkörper und kalten Stellen im Raum führt zu Zugluft. Die Kältebrücken sind häufig schlecht isolierende oder undichte Fenster oder Wände, Decken oder Böden mit mangelnder Wärmedämmung. Von diesen Flächen geht nur wenig Strahlungswärme aus, was zu einem unbehaglichen Gefühl führt. Wer solche Wärmebrücken finden und ausmerzen kann, steigert das Wohngefühl in seinen vier Wänden.
Ungünstiges Raumklima fördert Schimmel an den Wänden und in Ecken
Wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit in einem beheizten Raum zusammen mit kalten Flächen, wie sie an Wärmebrücken vorkommen, einhergeht, dann kondensiert das Wasser aus der Luft an den kalten Stellen. Die dort häufig vorliegende Feuchtigkeit ist ein idealer Nährboden für Schimmelpilze. Oft lautet ein Tipp gegen Schimmel in der Wohnung, dass mehr gelüftet werden soll. So wird die Luftfeuchtigkeit gesenkt. Doch solche Tipps kommen zu spät, wenn ein sich Pilz bereits eingenistet und Schaden angerichtet hat. Dann hilft nur noch Renovieren. Der Thermodetektor – ein Gerät, das die Gefahr der Schimmelbildung messen und anzeigen kann, ist hier ein wertvoller Helfer, der einem hilft, durch Schimmel verursachte Renovationskosten zu vermeiden.
Mit diesen modernen Messgeräten kann man schnell, einfach und mit wenig Aufwand Schwachpunkte in der Wärmedämmung finden. Oft sind teure Thermografien nicht notwendig, wenn nach Stellen für Sanierungen gesucht wird.
Wie sieht das optimale Raumklima aus?
Das eigene Wohlbefinden hängt vom Raumklima bzw. der optimalen Kombination aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit ab. Die Temperatur bestimmt dabei auch massgeblich den zum Heizen nötigen Energiebedarf. Zugleich verhindert das optimale Raumklima die Schimmelbildung an Wänden oder Decke. Die folgenden Temperaturen haben sich als gute Anhaltswerte gezeigt, die für verschiedene Räume das optimale Raumtemklima darstellen:
Im Wohnzimmer beträgt die angenehme Temperatuf meist 21° Celsius. So wird das Wohnzimmer auch bei längerer Anwesenheit zum Wohlfühlzimmer.
In der Küche wird meist gearbeitet, daher genügen 19 bis 20° Celsius aus.
Im Esszimmer beträgt die Idealtemperatur ebenfalls 19-20° Celsius.
Das Kinderzimmer sollte auf 21° Celsius geheizt werden.
Die Schlafzimmertemperatur ist individuell sehr unterschiedlich sollte aber nicht über 18° Celsius liegen. Viele schlafen auch ohne dass die Heizung an ist.
Separate WCs brauchen nicht zwingend eine Heizung.
Das Bad sollte nicht wämer als 24° Celsius temperiert werden.
6 Tipps gegen Schimmelbildlung
Mit den folgenden Tipps und Hinweisen kann Schimmel in Haus und Wohnung vermieden werden:
Richtiges Heizen: Es ist vorteilhaft, wenn die Heizung über Nacht gedrosselt wird. Am Tag sollte kontinuierlich geheizt werden.
Regelmäßiges Lüften: Regelmäßiges kurzes Lüften für wenige Minuten führt genügend frische Luft in die Räume und bringt überschüssige Feuchtigkeit nach draussen.
Vermeiden von Auskühlung: Komplettes Auskühlen durch zu langes Lüften von Räumen kann Schimmel fördern.
Abstand zwischen Möbel und Wand: Möbel wie Schränke sollten nie an Aussenwänden stehen. Zwischen Schrank und Wand sollten ca. 5 cm Abstand bleiben, damit die Luft zirkulieren kann.
Keine verdeckten Heizkörper: Damit Heizkörper effizient arbeiten können, muss sich zwischen Heizkörpern und Möbeln genug Luft befinden.
Luftbefeuchter meiden: Die Befeuchtung der Raumluft mit einem Luftbefeuchter fördert die Schimmelbildung.
Wärmebildkameras auch im Test
Finden Sie wertvolle Anwendungsberichte zu den Thermografiegeräten von Bosch. Die GTC 400 C Professional Wärmebildkamera und ihre neuere grosse Schwester die GTC 600 C sind in vielen Anwendungsgebieten nützliche Helfer.
Es ist faszinierend Wärme und Kälte mit solch einem Gerät sichtbar und messbar zu machen. Das Testen der beiden Thermografie-Messgeräte war spannend und hat viel Spass gemacht. Bei der täglichen Arbeit sind es Helfer, die ich nie mehr missen will.
Mit dem Test der GTC 600 C im Jahr 2021 und der Bosch Thermal App in 2021 und 2022 sind wir weiter direkt an den Neuheiten der Hersteller dran und bleiben laufend aktuell. Wir wollen Ihnen in den Testberichten stets die neusten Informationen zu den Geräten egal ob Infrarotthermometer oder Thermografiekamera bieten. Für 2023 sind grössere Updates bei der Thermal App und GTC Transfer Software vorgesehen, die die Benutzung vereinfachen und den Funktionsumfang erweitern. Wir bleiben an diesem Thema dran, infomieren hier und werden wie immer die App kritisch unter die Lupe nehmen.
Schimmelbefall hat im Winter 2022/2023 stark zugenommen
Wohnungseigentümer und Mieter haben in diesem Winter oft versucht, Heizkosten zu sparen, indem die Raumtemperatur gesenkt wurde. Das ist aus der Sicht des Energieverbrauchs erfreulich.
Allerdings kommt es auch mit negativen Effekten, wie stärkerer Schimmelbildung. Wer die Heizung zurückdreht, erlebt vielleicht bald eine böse Überraschung: Schwarze Punkte an den Wänden im Bad oder in der Küche.
Mieterverbände und Gebäudesanierungsfirmen melden deutliche Zunahmen bei den Meldungen von Probleme mit Schimmel. Weniger heizen und eine hohe Luftfeuchtigkeit erhöhen das Risiko, dass sich vor allem an Aussenwänden Schimmel bildet.
Gut wäre es gewesen, wenn in den Aufrufen zum Energiesparen und zum Zurückdrehen der Heizungen auch darauf hingewiesen worden wäre, dass dann mehr und gezielter gelüftet werden müsste.
Wer eine Schimmelbildung feststellt, sollte schnell reagieren und eine professionelle Entfernung in die Wege leiten. Wer Schimmel länger ausgesetzt ist, steigert das Risiko für Erkrankungen der Atemwege.